Dell hat mal wieder ein Gerät rausgebracht, von dem ich einfach nicht die Finger lassen konnte. Nachdem mich vor einigen Jahren schon das
Dell XPS M1330 so begeistern konnte, dass ich es sogar
in Second Life nachgebaut habe, fasziniert mich heute einer der Nachfolger, das XPS 13-9343. Dell hat hier ein 13"-Notebook in ein 11"-Gehäuse gequetscht und auch sonst alles soweit richtig gemacht, dass ich das Teil schon als Dells Meisterstück bezeichnen wollen würde. Und wenn man so liest, wie Andere das Gerät bewerten, bin ich mit dieser Meinung wohl nicht alleine.
Meine Specs- Prozessor: Intel Core i7-5500
- RAM: 8GB DDR3 1600 (Elpida)
- SSD: Samsung PM851 M.2 2280 512GB
- Grafik: Intel HD Graphics 5500
- Audio: Realtek
- Display: SHP1421, 3200x1800
- Touchscreen: 10-Punkte-Multitouch, kapazitiv
- Webcam: 1 MP; 1280x720 (Realtek)
- WLAN: Dell Wireless 1560 802.11ac
- Bluetooth: DW1560 4.0 LE
- Ortung: Ja
- TPM: 2.0
- Cardreader: Realtek PCIe
- Akku: Sanyo; 48,6 Wh (desinged) / 53,8 Wh (actual) / 52 Wh (laut Dell)
- OS: Windows 8.1 professional x64
GehäuseDas Edel-Teil besteht aus Aluminium (Boden und Deckel) und Kohlefaserverbundstoff mit Soft-Touch-Lackierung (dazwischen). Extrem verwindungsfest, starr und stabil. Zum Öffnen des Deckels nimmt man am besten zwei Hände. Das Scharnier hält das stark spiegelnde Gorilla-Glas-Display fest in jeder Position, auch geschlossen, und bei Touch-Bedienung. Man kann das Display schätzungsweise 145° weit öffnen. Dabei besteht die Gefahr, sich einen Finger oder was anderes unten an den Seiten einzuzwicken. Nicht lachen, ist mir schon passiert!
Abmessungen: 304 x 200 mm.
Höhe vorne 9 mm, hinten 15 mm.
Gewicht: ca. 1,3 kg.
DisplayDer atemberaubend dünne Rand des Displays ist ohne Zweifel ein Hingucker. Er ist der Trick, mit dem ein
13"-Ultrabook in ein 11"-Gehäuse passt. Die 4k-Auflösung auf 13" ist arg übertrieben und mit der teilweise schlechten Skalierung vieler Windows-Programme fast nicht sinnvoll nutzbar. Fotos sehen auf dem Display (bei mir ein Panel von Sharp) dafür tatsächlich aus wie auf Fotopapier. Der Effekt wird noch dadurch verstärkt, dass selbst bei extremen Betrachtungswinkeln von der Seite, von oben oder unten, kaum Helligkeits- und schon gar keine Farbverfälschungen auftreten. Als ob man auf von hinten beleuchtetes Papier schaut. Wobei schwarz beeindruckend gleichmäßig tief schwarz ist!
Die Helligkeit ist durchaus gut, für Einsätze unter freiem Himmel in der Sonne reicht es aber vermutlich kaum. Am besten ein schattiges Plätzchen suchen.
Ich habe mir die Auflösung auf 1920x1080 eingestellt, und die Skalierung deaktiviert (100%). Das bietet genug Platz und ist auf 13" immer noch winzig genug. Durch die hohe Pixeldichte wirkt sich die Interpolation nicht mal negativ auf die Schärfe aus.
Gegen das starke Spiegeln, das mich wirklich massiv gestört hat, hab ich Entspiegelungsfolie auf dem Display angebracht. Und zwar so, dass der 5mm breite Displayrand auch unten fortgesetzt wird, und Kamera und Dell-Logo nicht von Folie bedeckt sind.
Das XPS gibt es serienmäßig mit mattem Full-HD-Display. Allerdings muss man dafür auf 4k und Touchscreen verzichten, bekommt dafür aber eine ganze Stunde mehr Akkulaufzeit.
KameraRichtig, die 1MP-Kamera sitzt nicht mittig am oberen Bildschirmrand, da ist wohl kein Platz gewesen, sondern links unter dem Display. Das ist gewöhnungsbedürftig und erzeugt manchmal gruselige "Monstereffekte". Aber besser, als auf eine Kamera verzichten zu müssen!
Sie liefert scharfe und für eine Webcam wie ich finde sehr gute Bilder, auch in lichtschwacher Umgebung, und zeichnet 720p-Videos mit 29,97FPS auf. (Getestet mit der Windows8-Kamera-App.) Eine winzige weiße Status-LED neben der Kamera zeigt an, wenn die Kamera in Betrieb ist.
TastaturTippen auf der flachen Chiclet-Tastatur geht sehr leicht von der Hand. Der Druckpunkt ist präzise und deutlich. Die Tasten haben eine angenehmen Größe und ausreichend Abstand zueinander. Nur die Pfeiltasten und die Funktionstasten sind etwas kleiner geraten. Einen Nummernblock gibt es bei der Größe natürlich nicht.
Der Power-Taster ist für mich etwas ungünstig oben rechts an der Tastatur angebracht, weil ich Laptops dieser Größe, wenn ich sie in Betrieb tragen muss, dort mit Daumen halte. Das XPS13 ist aber so verwindungssteif und leicht genug, dass man es auch an der Handflächenauflage halten kann. Und irgendwo muss der Schalter ja sein.
Die weiße Tastaturbeleuchtung schaltet sich ab, wenn nicht getippt wird. Um sie zu aktivieren reicht es, kurz über das Touchpad zu streichen. Sie ist beim XPS13-9343 Standard und lässt sich in 3 Helligkeitsstufen regeln.
TouchpadDas große, sehr präzise reagierende Touchpad ist aus Glas und an einem Stück. Die gesamte Fläche lässt sich mit spürbarem Druckpunkt klicken. Solange man den Finger nicht absetzt, ist der Klick immer ein Linksklick. Man kann also klicken, ohne den Finger abzusetzen oder eine bestimmte Stelle auf dem Pad treffen zu müssen.
Für einen Rechtsklick muss man den Finger wie gewohnt kurz anheben und unten rechts drücken. Linksklicken geht natürlich entsprechend unten Links genauso und der klassische Linksklick per kurzer Berührung ohne drücken geht selbstverständlich auch noch.
Anders als bei vielen anderen Dell-Geräten gibt es keinen Synaptics-Touchpad-Treiber oder ähnliches, wo man Gesten etc. einstellen kann. Die Multi-Touch-Gesten sind demnach Windows-Standard. (Zumindest beim Touchscreen-Modell. Gut möglich, dass es beim Full-HD-Modell ohne Touchscreen da mehr Möglichkeiten gibt.) Sowas wie einstellbare Randbereiche zum Scrollen gibt es also nicht. Dafür hat man ja Multitouch-Gesten. Und den Screen.
Front-LEDMittig an der Front ist eine längliche LED angebracht, die weiß leuchtet, wenn der Akku geladen wird. Sie ist dann auch bei geschlossenem Deckel gut zu sehen. Bei schwachem Akku leuchtet sie orange.
Weitere Funktionen dieser LED konnte ich bisher nicht erkennen. LEDs, die "Festplatten"-Aktivität oder den WLAN-Stauts anzeigen, gibt es nicht.
LadebuchseAn der linken Seite befindet sich die Anschlussbuchse für das Netzteil. Sie ist kleiner als bei den größeren Dell-Laptops, bietet aber dieselben Funktionen, wie z.B. eine Erkennung des angeschlossenen Netzteils.
NetzteilDas 45W Netzteil selbst ist extrem schnuckelig geworden. Kaum größer als eine Zigarettenschachtel kann man es endlich wirklich überall dabei haben, ohne dass sich Laptoptaschen allzusehr aufwölben. Praktisch ist auch, dass man das Kabel sehr bequem und ohne es abzuknicken auf dem Netzteil aufwickeln und festklipsen kann.
Nicht so praktisch ist der große Schuko-Stecker für die Steckdose. Ein flacher Euro-Stecker hätte es vielleicht auch getan?
USB-PortsLinks und rechts befindet sich jeweils 1 vollwertiger USB 3.0 Port, wovon der rechte Port Powershare unterstützt.
SD-CardreaderDer Fullsize-SD-Cardreader kann SDXC bis 128 GB verarbeiten. SD-Karten verschwinden nicht vollständig im Schlitz, sondern stehen eingelegt noch etwa 1/4 raus. Das müssen sie beim XPS13 auch, weil man sie sonst nicht mehr herausbekäme. Einen Federmechanismus gibt es nicht.
Externe MonitoreNeben dem USB-Port auf der linken Seite befindet sich ein 4k-fähiger Mini-Displayport. Standard-Adapter auf DVI und HDMI funktionieren problemlos (natürlich nicht mit 4k).
Alternativ können Fernseher drahtlos über MiraCast angesteuert werden.
HeadsetbuchseAuf der anderen Seite der linken USB-Buchse ist der 3,5mm Klinken-Kopfhörer-/Mikrofon-Kombianschluss. Also ein Standard-Headsetanschluss. Wird dort etwas angeschlossen, fragt eine Dell-Software nach, um was für ein Gerät es sich handelt. (Kopfhörer, Mikrofon, Headset, Line, etc.)
LautsprecherDas XPS13 bringt über die seitlich abstrahlenden Stereolautsprecher einen für diese Größe vernünftigen Sound zusammen. Er klingt nicht billig-blechern, ich habe in Tablets aber auch schon besseren Sound gehört.
MikrofonDie beiden Mikrofone für Stereo-Aufnahmen befinden sich an der Frontseite, links und rechts von der Front-LED.
Akku & LadestandsanzeigeDie Akkulaufzeit lässt kaum Wünsche offen. Für ein Ultrabook mehr als gut, würde ich sagen. Ein ganzer Arbeitstag ohne Steckdose ist durchaus drin. Spiele saugen den Akku natürlich schneller aus.
Bei Dell ist es üblich, dass Laptop-Akkus eine LED-Ladestands- und Akku-Status-Anzeige haben. Da der Akku beim XPS13 komplett im Gehäuse verschwindet, hat Dell diese Anzeige einfach an der linken Seite angebracht. So kann man den Ladestand des Akkus prüfen, ohne das Gerät einschalten zu müssen. Kurzes Drücken auf die Prüftaste zeigt mit 5 LEDs den Ladestand an.
Langes Drücken, das bei vielen Dell-Akkus den Zustand des Akkus anzeigt, scheint hier keine Funktion zu haben.
Info-KlappeNoch ein besonderer Kniff: Service-Tag und Geräteinformationen sind unter einer XPS-Plakette auf der Geräteunterseite versteckt. Sie wird magnetisch und mit einem Federmechanismus geschlossen gehalten und bietet noch Platz für eigene Aufkleber, ohne überzustehen.
ebenfalls auf der Unterseite - wo sonst - sitzen die beiden Gummifußleisten, die dem XPS einen rutschfesten und stabilen Stand geben, und dafür sorgen, dass die Lüftungsschlitze nicht blockiert werden.
LüfterDer XPS13-9343 wird von einem Lüfter gekühlt, der Luft von unten ansaugt und nach hinten wegbläst. Ein kleines Manko dabei ist, dass der Bildschirm in manchen Winkeln die Austritts-Luftschlitze fast vollständig verdeckt. Das scheint aber soweit keine negativen Auswirkungen zu haben, außer dass sich das Scharnier erwärmt.
Solange man ihn nicht fordert, ist der XPS13 sowieso die meiste Zeit passiv gekühlt, d.h. der Lüfter läuft gar nicht. Wenn er läuft, ist er hörbar, aber nicht nervig und nicht sehr laut. Bei Spielen wird er schon etwas lauter, bleibt aber weit von "Turbine" entfernt.
NetzwerkanbindungMit dem Netz verbindet sich das XPS über schnelles ac-WLAN. Bei mir ist eine Dell Wireless 1560 802.11ac verbaut. Viel gibt es dazu nicht zu sagen. Von Reichweite und Qualität oberes Mittelmaß würde ich schätzen.
Weiter steht Bluetooth 4.0 LE zur Verfügung. Es funktioniert
LAN-Anschluss ist nicht vorhanden. Wer sich per Kabel verbinden will oder muss, muss auf USB-LAN-Adapter zurückgreifen.
Eine eingebaute Mobilfunklösung gibt es ebenfalls nicht und ist offenbar nicht vorgesehen.
Blick ins InnereEntfernt man die 9 Schrauben, ist das Gerät immer noch bombenfest verschlossen. Man braucht etwas Geschick, Kraft und sehr gute Fingernägel - oder geeignetes Werkzeug - um den noch angeklipsten Aluminiumboden entfernen zu können. Ist der aber erst mal weg, zeigt sich, dass Akku, SSD und WLAN-Modul auswechselbar sind. Prozessor und RAM sind dagegen direkt auf die Hauptplatine gelötet.
Für meinen Geschmack ist da an ein paar Stellen etwas viel Klebeband reingeraten, aber zumindest scheint nichts fest verleimt zu sein.
Weiter zerlegen wollte ich das Gerät erst mal nicht ohne Grund. Dass da keine WWAN-Karte mehr rein passt, und auch keine geeigneten Antennen vorhandne sind, habe ich gesehen.
UEFI, Windows, Anwendung, Spiele, Leistung, ...Dazu später.